14.03.2025

„Ihr seid nicht allein“: Rote Bank steht jetzt in Aitrach

Im Innenhof des Seniorenzentrums ist seit Samstag ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu finden. Die knallrote Bank soll Aufmerksamkeit erregen.

Foto: Olaf Schulze

Artikel von Olaf Schulze vom 10.03.2025 auf Schwaebische.de

Solidarität, Anteilnahme und Hilfsangebote für Frauen, denen Gewalt angetan wurde, signalisiert eine „Rote Ruhebank“, die passend zum Weltfrauentag im Innenhof des Aitracher Seniorenzentrums aufgestellt wurde. Hierzu hatten sich Initiatoren und Wegbegleiter des Projektes eingefunden – unter anderem von Seiten sozialer und kommunaler öffentlicher Einrichtungen im Landkreis und der Gemeinde sowie der Kirchen, Kindergärten und des Seniorenzentrums.

Die knallrote Bank soll Aufmerksamkeit erregen. Zur Einweihungsweiher wurden als Hingucker zudem zahlreiche Frauen-Schuhpaare drapiert – bei jedem dritten Paar mit einer Textbotschaft. Doris Maurer, Organisatorin des Projektes in der Gemeinde Aitrach, begrüßte die Gäste. Unter ihnen auch Gemeindechef Thomas Kellenberger, der sich für die Aufstellung der Bank in der Gemeinde eingesetzt hatte.

Viele Grußworte

Grußworte sprachen auch Tina Frick (Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises), Petra Lutz (Verein Frauen und Kinder in Not), Holger Beutel (Leiter des Referates Prävention bei der Polizei Ravensburg und Vertreter des Vereins „Gemeinsam.Sicher“) sowie Jessica Heidenreich (Geschäftsführerin von Vollzugliches Arbeitswesen in der JVA Ravensburg), die alle aufschlussreiche Informationen zum Thema Gewalt gegen Frauen thematisierten und dabei auch die Wichtigkeit von Unterstützungsmöglichkeiten und Mithilfe seitens der Bevölkerung hinwiesen.

Dazu gehören nun als sichtbare Zeichen die roten Bänke, die von Insassen der JVA hergestellt wurden. Zur Verfügung stehen aber auch Hilfsangebote vom Rathaus, Kindergarten, Schule, der Gemeinde sowie ein deutschlandweites Hilfstelefon.

Insgesamt 13 rote Bänke

Insgesamt werden 13 rote Bänke als sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen in verschiedenen Gemeinden des Landkreis Ravensburg aufgestellt, wobei dies in Aitrach als zweite Bank verwirklicht wurde. Diese sollen an künftig an exponierten Standorten 365 Tage im Jahr darauf aufmerksam machen, dass das Thema alle Menschen angeht.

Denn in Deutschland erlebt laut Bundeskriminalamt alle drei Minuten eine Frau oder ein Mädchen häusliche Gewalt. Jeden Tag werden mehr als 140 Frauen und Mädchen Opfer einer Sexualstraftat. Fast jeden Tag werde in Deutschland ein Femizid begangen. Frauen würden Opfer, weil sie Frauen sind.

Gewalt gegen Frauen sei ein zunehmend wahrgenommenes Problem in der Gesellschaft und ende leider viel zu oft in Femiziden. Es sei mehr als geboten, darauf öffentlich aufmerksam zu machen und betroffenen Frauen zu signalisieren: „Ihr seid nicht alleine, es gibt Hilfe, die Gesellschaft steht hinter euch“, so die aufmunternden Worte der Gleichstellungsbeauftragten Tina Frick.